Seit 3 Jahren versuche ich die Hohe Tour in der Sektion zu verankern, leider war die Resonanz bisher recht enttäuschend. Diesen Winter sieht es aber ganz gut aus, der Schnee passte und ich hatte 5 Anmeldungen.
Start war Samstag 6:29 Uhr am Dresdner Hbf. Der Bus war gut gefüllt mit Hohen Tour Läufern. Auf der Fahrt nach Zinnwald beschlossen wir spontan, bereits in Altenberg zu starten.
Da die Meisten nach Zinnwald weiter fuhren, haben wir den Vorteil, dass wir eine gut ausgefahrene Spur vorfinden werden. Das Gebiet zwischen Altenberg und Zinnwald war wie immer hervorragend präpariert. Mit -11 Grad war es zwar verdammt kalt, aber die Sicht war trotz ein paar Wolken grandios. Beim Grenzübertritt nach Böhmen konnten wir bis zum Riesengebirge schauen. Deutlich waren Berge wie Jeschken oder Kleis zu erkennen.
Von der Pomezi Baude(dringender Zwischenstop) sind es 8km bis zum Mücktürmchen. Durch tief verschneiten Winterwald legten wir die Strecke zügig zurück. Eine Loipe war allerdings nicht auf böhmischer Seite präpariert.
Die Aussicht vom Mückentürmchen zum Böhmischen Mittelgebirge war recht gut. Auch der Borschen, ein interessanter Kletterberg, war gut zu erkennen. Nach einer mehr oder weniger kurzen Trinkpause am Mücktürmchen, ging es weiter nach Adolfsgrün. Inzwischen war wesentlich mehr los. Riesige Wandergruppen säumten unsere Spur. Was für ein Frevel, bei diesen Bedingungen ohne Ski unterwegs zu sein. Auf den weitläufigen waldfreien Flächen habe ich schon so manchen Schneesturm erlebt. Aber nicht diesmal.
Adolfsgrün hat sich inzwischen in einen echten Winterort verwandelt. Zwischen Weihnachten und Neujahr sah es hier noch echt öde aus. Auf den Wiesen gab es auch schon einen ersten (halb-)präparierten Rundkurs, den wir teilweise nutzen konnten. Der rotmarkierte E3 verläuft weiter unten im Wald, wir bewegen uns aber über die oberen Wiesen Richtung Tisá.
Kurz vor Tisá befindet sich ein alter Militärkomplex, den der E3 rechts ungünstig umrundet. Wir finden ohne Probleme die schnelle Linksumfahrung über Wiesen und durch Gehölz. Ein letzter Anstieg und vor uns liegen die Tyssaer Wände.
Direkt über die Tyssaer Wände zu laufen, wäre eine super Sache gewesen. Wir entscheiden uns für den schnelleren Weg über die Straße. Die Turistická chata ist natürlich recht voll. Der große Ansturm aber schon vorrüber. Wie werden dann soch recht schnell mit Getränken und Essen versorgt. Hier will uns leider Agnes, die mit ungewachsten Ski bergauf recht viel Energie verbraucht hat, verlassen. Damit sie möglichst schnell ins warme Heim kommt, hat sie sich einen Abholer bestellt. Der Versuchung einer schnellen und bequemen Heimfahrt konnten leider auch Sophie und Jens nicht widerstehen. Damit hatte sich unsere Gruppe halbiert. Dabei sind es nur noch lockere 25km bis Schöna.
Die Wege der Hohen Tour sind jedesmal etwas anders. So kann man über den Hohen Schneeberg fahren oder um ihn herum. Als Bergsteiger kam für uns natürlich nur eine Überschreitung in Frage. Auf völlig neuen verschlungenen Pfade erklommen wir die letzte große Erhebung vor Schöna. Belohnt wurden wir von einem schönen winterlichem Ausblick.
Der Rest des Weges mussten wir bei Stirnlampenlicht zurücklegen. Bis ganz zum Bahnhof konnten wir leider nicht abfahren. Die Straße war geräumt und die Neuschneedecke noch recht dünn. Wir haben es aber immerhin bis zur Waldgrenze geschafft.
Länge: 58km
Bergauf: 960hm
Bergab: 1400hm
GPX-Track
Galerie
Eine schöne Tour, die viel Spaß gemacht hat. Das nächste Mal sollte man vielleicht noch den Kahleberg mitnehmen. ;-)
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