02 Riesengebirge200229 dsc00949a 1Schneeschuhtour im Riesengebirge

Vorbemerkung:
Seit unserer schönen Schneeschuhtour im Riesengebirge ist nun schon wieder ein Monat vergangen. Thomas Rinkes hatte die Tour, die inzwischen schon Tradition in unserer Sektion hat, perfekt vorbereitet. Die Übernachtungen auf den tschechischen Hütten waren reserviert und für uns deutsche Teilnehmer war es hier nicht anders als in Deutschland oder in Tirol. Bei der An- und Abreise existierten Ländergrenzen faktisch nicht. Inzwischen hat sich durch den Coronavirus die Welt verändert. Hoffen wir, dass wir in absehbarer Zeit wieder die Normalität der Vergangenheit erreichen werden!

Hier nun der Reisebericht:

1. Tag 29.02.2020: Spindlermühle – Martinsbaude (9 km +565 Hm)

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Start an der Elbe Brücke in Spindlermühle

Mit zwei Pkw war unsere 8-Personen-Gruppe nach Spindlermühle (Špindlerův Mlýn) angereist. Vom Parkplatz bis zum oberen Ende des Ortes im Elbtal bleiben die Schneeschuhe noch am Rucksack. Nach einer Stärkung im Jägerhaus beginnt am Eingang des Weißwassertales unsere Schneeschuhtour. Bei leichtem Schneefall geht es stetig bergauf. Der Wanderweg zu unserem Etappenziel Martinshütte führt in 2 Stufen 600 Höhenmeter durch den Wald hinauf. Zwischendurch wird in der Bradlerbaude eine Kaffeepause eingelegt. Nach weiteren 2 Kilometer erreichen wir unser Tagesziel. Die Martinsbaude (Martinova bouda) hat noch den Charme der alten Riesengebirgshütten und ist heute am Samstag voll belegt.

2. Tag 01.03.2020: Martinsbaude - Wosseker Baude -Erlebach Baude (19 km +540 / -660 Hm)

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Nach einem soliden Frühstück starten wir bei leichtem Schneefall. Der Weg hinüber zur Elbfallbaude (Labska Bauda) führt durch den Wald. Hier spürt man den Wind kaum. Doch auf dem folgendem Abschnitt zur Woseckerbaude wird es dann durch den starken Wind ungemütlich. In der Wosseckerbaude können wir uns dann wieder aufwärmen und stärken. Dann steigen wir zum Grenzkamm auf. Wind und Schnnefall werden immer stärker, so dass wir nach einer Trinkpause vom Hauptweg abkommen und wieder hinunter zur Martinsbaude steigen. Das hat aber den Vorteil, dass wir danach wieder im windgeschützten Wald zur Petersbaude und hinunter zu unserem Tagesziel Erlebachbaude (Erlebachova bouda ) nahe des Spindlerkammes wandern können.

3. Tag 02.03.2020: Erlebach Baude - Schneekoppe – Wiesenbaude (14 km +560 / -286 Hm)

12 Riesengebirge200229 dsc01053a12 Riesengebirge200229 dsc01056aDie Erlebachbaude ist inzwischen ein solides Touristenhotel geworden. Wir sind sicherlich die einzigen Schneeschuh-Wanderer unre den vielen jungen Familien im Restaurant, wo wir vorzüglich bewirtet werden. Am Vormittag steigen wir wieder in den Wolken und wiederum bei starkem Wind hinauf zum Grenzkamm. Von den hohen Markierungsstangen ist oft nur die nächste zu sehen. So erkennen wir das Schlesierhaus (Schronisko Dom Śląski) auch erst als wir wenige Meter davorstehen. Umso mehr sind wir dann erfreut, als nach unserer Mittagsrast die Wolken plötzlich daufreißen und die Spitze der Schnneekoppe am blauen Himmel erscheint. Der vereiste 200m-Höhenmeter-Aufstieg ist mit den Schneeschuhen kein Problem. Oben genießen wir mit wenigen anderen Touristen dies Traumlandschaft aus Schnee und Eis. Der Abstieg und der Weg hinüber zum Tagesziel Wiesenbaude sind bei fast Windstille Genusswandern pur. Die Wiesenbaude (Luční bouda) ist nicht nur die größte und älteste Baude des Riesengebirges, sondern hat auch das höchst gelegene Restaurant in der Höhe 1410 m. Umso mehr überrascht es, das wir in diesem Sporthotel heute am Montagabend fast die einzigen Gäste in diesem riesigen Haus sind. Im großen Restaurant werden wir individuell und gut bewirtet.

4. Tag 03.03.2020: Wiesenbaude – Spindlermühle (15 km +138 / -856 Hm)

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Auf der letzten Etappe wandern wir wieder zum Ausgangspunkt der Tour in Spindlermühle (Spindleruv Mlyn) hinunter. Niederschlag, aber kaum Wind, begleitet uns den ganzen Tag. Zunächst geht es bei normalen Schneefall noch 100 Höhenmeter hinauf zur Schutzkapelle für die Opfer der Berge (Památník obětem hor). Dann folgt der moderate Abstieg auf den Langlaufloipen. Mittags erreichen ein SB-Restaurant neben der Skipiste. Nach dem Essen steigen wir im Regen die letzten 5 Kilometern (350 Höhenmeter) zum Ort hinunter. Hier ist vom Winter kaum noch etwas zu sehen. Der Regen begleitet uns bis zu den Autos und auf der Rückfahrt bis kurz vor Dresden. Eine schöne 4-Etappen-Schneeschuhtour geht zu Ende.

Gesamt: 57 km, ± 1795 hm

Vielen Dank an Thomas Rinkes für die Organisation und umsichtige Führung der Tour.

 

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Egon Höller

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